HMS-Brücke wird zersägt und per Schiff abtransportiert
Die Hanns-Martin-Schleyer-Brücke wird in den kommenden Tagen in etwa 100 t schwere Einzelteile zersägt, auf ein Schiff abgelassen und abtransportiert. Dieses außergewöhnliche Vorgehen ermöglicht den Rückbau des Mittelstücks innerhalb weniger Tage.

Die Tage der alten Hanns-Martin-Schleyer-Brücke sind gezählt. Die Brücke wird in Segmente zersägt, auf ein Schiff abgelassen und über den Neckar abtransportiert. Plangemäß wurde gestern, am 6. Juli 2021, das erste Teilstück abgetrennt auf das bereitstehende Gütermotorschiff abgelassen. Bis Samstag, dem 17. Juli, soll auf diese Weise das gesamte Brückenmittelstück zurückgebaut werden. Während der Arbeiten ist der Neckarabschnitt für den Schiffsverkehr gesperrt.
Eine Seilsäge zersägt das Brückenmittelstück in sieben, jeweils ca. 100 t schwere Segmente. Eine Stahlkonstruktion, die in den letzten Wochen auf der Brücke errichtet wurde, ermöglicht es, diese Segmente mithilfe von speziellen Senkhebern auf die exakt in Position gebrachte „Oleander“, mit über 100 m Länge und 2.837 t möglicher Zuladung eines der größten Schiffe auf dem Neckar, abzulassen.
Parallel werden bereits Schutzgerüsten aufgebaut, mit deren Hilfe die Brückenteile im Uferbereich abgebrochen werden. Aufgrund der hierzu notwendigen Gründungsarbeiten ist der Neckarradweg noch bis Ende Juli gesperrt. Eine Umleitung über die Obere Wiesen, die Siemensstraße und die Max-Eyth-Straße ist ausgeschildert. Der baustellenbedingte Umweg beträgt etwa 200 m.
Hintergrund
Da die Standsicherheit der 1964 erbauten Hanns-Martin-Schleyer-Brücke nicht mehr gewährleistet ist, investiert die Stadt Esslingen über 27 Mio. Euro in einen Ersatzneubau, um die Verbindung zwischen Weil/Brühl und Mettingen dauerhaft zu erhalten. Nachdem der Rückbau der alten Brücke im August abgeschlossen wird, folgt der Neubau mithilfe von Betonfertigteilen bis Dezember 2022. Im Juni 2023, nach Abschluss der Anschlussarbeiten, kann die Brücke dann wieder für den Verkehr freigegeben werden.